Trend Micro Research beleuchtet verschiedene Proof-of-Concept-Angriffe auf vernetzte Systeme
Die Studie beschreibt mehrere Angriffsszenarien und mögliche Schutzmassnahmen. Die Testumgebung ahmt dabei die Bedingungen eines Smart-Factory-Campus-Netzwerks nach.
„Die Manufacturing-Branche steht an der Spitze der IIoT-Implementierung und rüstet sich mit 5G, um umfassend vernetzt zu sein, sowie Geschwindigkeit, Sicherheit und Effizienz zu steigern. Aber mit technologischen Innovationen kommen neue Bedrohungen zu den alten Herausforderungen hinzu“, sagt Udo Schneider, IoT Security Evangelist Europe bei Trend Micro. „Wie die Studie zeigt, stecken viele Unternehmen in einer Zwickmühle – sie können sich die notwendigen Ausfallzeiten nicht leisten, um kritische Systemschwachstellen zu patchen, die ansonsten ausgenutzt werden könnten. Unsere Untersuchungen zeigen Schutzmassnahmen und Best Practices auf, um Smart Factories heute und in der Zukunft abzusichern.“
Die Studie des japanischen Sicherheitsanbieters Trend Micro identifiziert wichtige Einfallstore, über die Cyberkriminelle 4G/5G-Core-Netzwerke kompromittieren können:
Sobald der Angreifer über eine dieser Schwachstellen in das Core Network gelangt, wird er versuchen, sich lateral zu bewegen, um Netzwerkpakete abzufangen und zu verändern. Durch Angriffe auf industrielle Steuersysteme in intelligenten Fertigungsumgebungen, wie beispielsweise der Testumgebung, könnten Cyberkriminelle sensible Daten stehlen, die Produktion sabotieren oder das Unternehmen erpressen.
Von den elf aufgezeigten Angriffsszenarien ist eines der potenziell schädlichsten ein Angriff auf Microsoft Remote Desktop Protocol (RDP)-Server, die häufig von IT- und Aussendiensttechnikern verwendet werden. Das Upgrade auf 5G schützt den RDP-Datenverkehr nicht automatisch, sodass Angreifer diesen Zugang nutzen können, um Malware und Ransomware herunterzuladen oder direkt industrielle Steuerungssysteme zu kapern. RDP 10.0 ist die sicherste Version und bietet eventuell einen gewissen Schutz gegen diese Angriffe. Jedoch kann es auch hier für Unternehmen schwierig sein, ein Upgrade durchzuführen.
Die Studie gibt folgende Empfehlungen zum Schutz von 4G/5G-Campusnetzwerken:
Am Aufbau eines mobilen Netzwerks in einer Unternehmensumgebung sind sowohl Endnutzer als auch verschiedene andere Stakeholder beteiligt. Dazu zählen Service Provider und Integratoren. Darüber hinaus bilden private 4G/5G-Netzwerke eine gross angelegte Infrastruktur und haben eine lange Lebensdauer. Einmal aufgebaut, können sie nur schwer ersetzt oder verändert werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, „Security by Default“ zu implementieren und auf diese Weise Sicherheitsrisiken bereits in der Entwurfsphase zu identifizieren und zu minimieren.
Den vollständigen Bericht „Attacks From 4G/5G Core Networks: Risks of the Industrial IoT in Compromised Campus Network“ können Sie hier in englischer Sprache einsehen.
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